19. September 2008
Geri Keller: Stellungsnahme zur Lakeland-Erweckung & Todd Bentley
Lakeland - Eine Stellungsnahme von Geri Keller (Stiftung schleife.ch)
Anfang April dieses Jahres veranstaltete die Ignited Church, eine lebendige pfingstliche Freikirche in Lakeland, Florida, eine Heilungskonferenz und lud dazu den kanadischen Heilungsevangelisten Todd Bentley ein. Dabei kam es zu einer starken Ausgiessung des Geistes, begleitet von Heilungen und Wundern. Die Gegenwart Jesu war so intensiv, dass die Gemeindeleitung beschloss, in allabendlichen Gottesdiensten diesem Fluss weiter zu folgen. Was hier im Kleinen begonnen hatte, zog immer weitere Kreise.
Neue Lokalitäten mussten gesucht werden, um die vielen Besucher zu fassen. Als dann noch das GOD TV begann, die Veranstaltungen kontinuierlich live in viele Länder der Erde zu übertragen, und diese Sendungen auch im Internet abgerufen werden konnten, ging ein Ruck durch den weltweiten Leib Jesu. Anfänglich zu Hunderten, dann zu Tausenden kamen die Leute einzeln oder in Gruppen angereist, unter ihnen auch viele Nichtchristen. Gleichzeitig breitete sich dieser erweckliche Aufbruch in anderen Städten Amerikas, aber auch nach Übersee, aus. Auch wir in der Schleife wurden davon erfasst (siehe unsere Webseite «Hunger und Füür»)
Ein ideales Gespann
In Lakeland hatte man inzwischen in der Nähe des Flugplatzes ein riesiges Zelt aufgebaut. Es blieb jedoch nicht bei den abendlichen, evangelistischen Grossveranstaltungen. Steven Strader, der Pastor der Ignited Church, eine starke, gereifte Persönlichkeit, ebenfalls mit einer Heilungsgabe, veranstaltete parallel ein Morgenprogramm in der Kirche mit hervorragenden Lehrpredigten. Diese dienten vor allem der Zurüstung der Teilnehmer. Ziel sollte ja nicht bloss körperliche Heilung, sondern Freisetzung zum Jüngerauftrag sein. So gab es z. B.
Schulung in Evangelisation, verbunden mit Strasseneinsätzen in der Stadt.
An den Samstagen bot ein anderes Pastorenehepaar der Gemeinde ein Seminar für Befreiung und innere Heilung an, das für Unzählige zum Segen wurde. Ab dem 8. August wurden die abendlichen Grossveranstaltungen eingestellt. Die Besucherzahl war auch nach über 120 Tagen in Folge zurückgegangen. Die Gottesdienste wurden wieder zurückverlegt in die Kirche, wo alles einmal begonnen hatte.
Die Bombe platzt
Am 13. August erreichte uns vom jungen Leiterehepaar des GOD TV ein Fax. Es war ein Aufruf zum Gebet für Todd Bentley und seine Familie.
Wegen Eheproblemen hätte Todd seinen Dienst bis auf Weiteres niedergelegt, um nach dem pausenlosen, monatelangen Einsatz eine Auszeit zu nehmen und Heilung für seine eigene Situation zu suchen.
Trotz der Bitte, diese Nachricht im Geiste Christi aufzunehmen, schossen nun die Gerüchte ins Kraut. Zehn Tage später holte der Tagesanzeiger von Zürich zu einem Rundumschlag aus, indem das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und Totenauferweckungen und Heilungen als nicht bewiesen hingestellt wurden. Von Todd selber gibt es bis zur Stunde kein Statement. Wie verlautet, wolle er sich zuerst noch mit Bill Johnson, einem wahren geistlichen Vater aus Redding, Kalifornien, aussprechen, bevor er öffentlich Stellung nehmen werde. Wie auch immer: die Verunsicherung und der Schmerz über das Geschehene sind gross. Es gibt nichts zu beschönigen oder zurechtzubiegen. Die Sache Jesu und die wachsende Öffnung für das Wirken des Heiligen Geistes haben Schaden erlitten. Ein weiteres Mal wurde durch menschliches Versagen ein erwecklicher Aufbruch vorzeitig gestoppt.
Was bleibt?
Was der himmlische Vater gepflanzt hat, kann nicht ausgerissen werden (Matthäus 15,13). Tatsache ist, dass unzählige Menschen geheilt wurden, auch wenn jetzt die Skeptiker – genau wie damals bei jenem geheilten Blindgeborenen in Johannes 9 – kommen und sagen: Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist (also kann die Heilung doch gar nicht echt sein). Doch jener antwortete: «Ob er ein Sünder ist, weiss ich nicht; eins weiss ich aber, dass ich blind war und jetzt sehe.» (Vers 25)
Abgesehen davon, dass viele Heilungen vor laufender Kamera geschahen und entsprechend dokumentiert sind, habe ich selber hautnah Heilungen miterlebt. Zum Beispiel bei einem älteren Mann, der eine Beinschiene tragen musste, weil die Nerven abgestorben waren, und der sein Bein wieder fühlen und ohne Schiene herumlaufen konnte. Das vor Freude lachende und weinende Gesicht seiner Frau werde ich nie mehr vergessen.
Tatsache ist auch, dass unzählige Menschen charakterlich verändert wurden und eine neue, tiefe Liebe und Leidenschaft für Jesus und für eine verlorene Welt empfangen haben. Dies vor allem ist eine Frucht, die bleiben wird. Das Feuer dieser Liebe brennt weiter und hat an vielen Orten eine Bewegung ausgelöst, die unabhängig von Lakeland weitergeht. Das Reich Gottes ist nicht aufzuhalten. Er hat verheissen, seinen Geist über alles Fleisch auszugiessen.
Tatsache ist auch, dass durch die Übertragungen von GOD TV und über Internet eine neue Ära der Evangelisation eingeläutet wurde – ein Vorgeschmack, dass einmal die Erkenntnis des Herrn die Erde bedecken wird.
Die Wolke, die überschattet
Als Jesus auf dem Berg der Verklärung mit Mose und Elia redete, kam eine Wolke und überschattete sie. «Und aus der Wolke kam eine Stimme: Dies ist mein geliebter Sohn, höret auf ihn!» (Markus 9,7) Dieselbe Wolke, die den Glanz von Mose und Elia überschattete, sodass die Jünger niemanden mehr sahen als Jesus allein, überschattet nun auch die Person und Ausstrahlung eines Todd Bentley, der an zwei Enden gebrannt hat. Wenn das Ganze einen Sinn hat, dann sicher den, dass Jesus wieder alleine in die Mitte rückt und wir neu aufgefordert sind, auf IHN als den lebendigen Sohn Gottes zu hören. Dies war und ist sicher auch das Herz von Todd.
Lasst uns nicht zurückschauen, sondern vorwärtsgehen und wirken, solange es Tag ist!
Quelle: schleife.ch